Router und Access Points benutzen in der Regel einen der drei überlappungsfreien Kanäle 1, 6 oder 11. Durch die Nutzung von Kanal 2 werden andere WLAN-Netze gestört, die die Kanäle 1 und 6 benutzen.
Warum benutzt Freifunk Harz nicht einen der Standardkanäle um die Beeinträchtigung anderer WLAN-Netze möglichst gering zu halten?
Hallo Oliver,
seit der Einführung von IEEE 802.11g im Jahr 2003 (nach Christi Geburt) wird auch für das 2,4GHz-Band der Modulationsstandard OFDM benutzt. Als „überlappungsfrei“ gelten seitdem die Kanäle 1, 5, 9 und 13. Das Frequenzband unterhalb des Kanal 1 wird allerdings sehr stark genutzt für andere Dinge, die sich augenscheinlich (Erfahrungswerte) nicht gut mit einem störungsfreien WLAN-Betrieb der höheren Modulations- und Codierungs-Schemata (MCS) vertragen. Die vertragen aber ohne weiteres kleine Seitenbandstörungen durch an ihren ohnehin stark bedämpften Bandgrenzen durch gleichartig modulierte Anwendungen, also z. B. andere WLAN-Geräte.
Da wir auf die Störungen durch Andere am unteren Bandende (also „links“ von Kanal 1) keinen Einfluss haben, aber durchaus dafür sorgen können, dass wir zumindest dieses Frequenzband nicht unsererseits stören, liegt ein Ausweichen um einen Kanal höher also nahe. Damit ist beiden Anwenderkreisen gedient.
Da mit OFDM die Seitenbänder der WLAN-Kanäle nicht für die eigentliche Nutzsignalübertragung genutzt werden, sind sie außerdem schwächer ausgelastet, was zusätzlich zur gegenseitigen Störungsverminderung bei benachbarten Kanälen führt. Du musst Dir also keine Sorgen machen, dass die Nutzsignale auf Kanal 5 noch stark von denen von Kanal 2 gestört werden – es sei denn, dass Du noch mit Geräten von vor 2003 aktiv arbeitest. Dann würde ich Dich aber im Gegenzug bitten, die Störungen der Geräte mit moderneren Standards durch deine Museumsware abzustellen 🙂